..........Anlass zur Sorge gibt zudem eine in Frankreich beobachtete
Entwicklung, die sich teilweise auch in anderen europäischen Nationen
abzeichnet. Wie Wissenschaftler um den Kardiologen Nicolas Danchin von
der Université Paris Descartes nach Auswertungen der Krankenakten von
7000 Infarktpatienten herausgefunden haben, treten akute Herzattacken
bei Personen zunehmend jüngeren Alters auf.
Das gilt insbesondere für
das weibliche Geschlecht: Im Jahr 1995 waren erst zwölf Prozent der
Patientinnen unter sechzig und vier Prozent unter fünfzig Jahre alt und
fünfzehn Jahre später dann bereits 26 und 11 Prozent. Laut Danchin
beruht dieser Trend in erster Linie auf einer Zunahme des
Tabakverbrauchs und, in geringerem Maße, auf einer größeren Verbreitung
der Fettleibigkeit.
So hätten bei der ersten Untersuchung 37 Prozent der
infarktkranken Frauen angegeben, regelmäßig zu rauchen, und bei der
letzten im Jahr 2010 dann 73 Prozent. Der Anteil an stark
übergewichtigen Patientinnen sei in demselben Zeitraum zudem von 18 auf
27 Prozent angestiegen.
Nutzen des Rauchverbots
Erfreulich ist
andererseits, dass das Rauchverbot in Restaurants und anderen
öffentlichen Räumen mittlerweile Früchte zu tragen scheint. Hinweise auf
einen solchen Nutzen liefern unter anderem die Beobachtungen von Ärzten
um Johannes Schmucker vom Klinikum Links der Weser in Bremen. Wie
Schmucker in München berichtete, verzeichnete das Herzzentrum Bremen
seit Einführung der einschlägigen Gesetze im Jahr 2008 einen merklichen
Rückgang der Infarktbehandlungen - allerdings nur bei den Nichtrauchern.
In dieser Gruppe habe die Zahl der Betroffenen um 26 Prozent
abgenommen, bei den Rauchern demgegenüber um vier Prozent zugenommen.
Vergleichbare Resultate lieferte kürzlich auch eine Datenanalyse von
mehr als 3,7 Millionen Versicherten der DAK (Clinical Research in
Cardiology, Bd. 101, S. 227). Wie daraus hervorgeht, kamen bereits im
ersten Jahr nach Inkrafttreten der Nichtraucherschutzgesetze 1880
weniger Personen wegen eines Infarkts ins Krankenhaus als in den Jahren
davor. Damit haben man Therapiekosten in Höhe von rund 7,7 Millionen
Euro einsparen können.
Quelle und vollständiger Text:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/kardiologen-kongress-herzerkrankungen-nehmen-weltweit-zu-11879044.html
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